Der Hirtenweg

Ein bildschöner Wanderweg, vorbei an den Almen und blühenden Bergwiesen der Begunjščica, wo man noch immer die Kuhglocken hören hat.

dolzina 10,2 km visina 960 m cas 5-6 h
1 Schlucht Luknja 2 Alm Preval 3 Wasserquelle Roža
4 Roblek Berghütte 5 Alm Poljška 6 Alm Planinca

Schlucht Luknja

Vom links: Schwarzes Kohlröschen – Nigritella rhellicani | Flaumiger Seidelbast – Daphne cneorum | Clusius’ Enzian – Gentiana clusii | Krainer Lilie – Lilium carniolicum
Unter: Schneehuhn – Lagopus mutus | Gämse – Rupicapra Rupicapra | Rotrückenwürger – Lanius collurio

Alm Preval

Die Alm liegt auf dem 1.311 m hohen Bergsattel Preval, zwischen den Tälern Draga und Šentanska dolina. Ursprünglich war sie im Besitz der Burgherren von Kamen, dann wurde sie von Grundbesitzern aus Zgoša und Vrbnje gekauft. Prevala war eine Milchalm; es wurden bis zu 20 Kühe gemolken und die Milchverarbeitung war die Hauptaufgabe der Senne. Der Almauftrieb durch die Schlucht Luknja war für Menschen und Tiere anstrengend und gefährlich, deshalb wird der Teil des Wegs, von dem man endlich den Horizont über der Alm sehen kann, Mil pogled (lieber Anblick) gennant.

Die ersten Almhütten, über die wir schriftliche Daten haben, wurden 1808 gebaut. Sie standen auf der Sonnseite des Hangs, etwa 300 m von der heutigen Hütte entfernt. Wegen ständiger Erdrutschgefahr bauten die Besitzer in den Jahren 1936 – 1938 eine neue Hütte, die aber kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs niedergebrannt wurde. Die Hütte wurde 1952 nach dem Originalplan wieder aufgebaut.

Vom links: Die alte Hirten Hütte auf Prevala Alm um Jahr 1925 | Sennerei in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts

Wasserquelle Roža

Das gold in der quelle Roža (ein Volkserzählung)

Dass es in Begunjščica ziemlich viel Gold gab, wussten schon die alten Leute, vor allem die Bergarbeiter. Vor hundert, zweihundert, dreihundert und noch mehr Jahren arbeiteten in den Gruben in Begunjščica nur ehrliche Männer. Aber einmal merkten sie, dass einige Dinge zu verschwinden begannen. Der eine vermisste sein Brot, der andere das Fleisch, ein anderer wieder sein Verhackert und so weiter. “Wer könnte das nur sein?”, fragten sie sich. Bald begegneten sie einem Männchen, das mit dem Kopf nicht einmal bis zur Tischkante reichte. Es war in eine grüne Hose und grüne Jacke gekleidet und trug eine rote, gespitzte Mütze. Nun wussten sie, dass der Berhmandelc bei ihnen stahl. Sie überlisteten den Bergzwerg, indem sie ihm Schnaps als Falle stellten. Unter Drohungen verriet er ihnen das Geheimnis, dass am Weihnachten, wenn die Uhr Mitternacht schlägt, aus der Quelle Roža statt Wasser reines Gold fließt.

Auch der Leiter, der die ehrlichen Bergleute zur Arbeit antrieb, hörte vom Geheimnis. An einer kalten Weihnachtsnacht, als es läutete, stellte er einen Bottich dahin und begann zu zählen. Er glaubte wirklich das Geklirr des Goldes zu hören. “Juchhe, was für ein Reichtum”, dachte er und zählte bis elf. Aber anstatt seinen Bottich wegzuziehen, ließ er ihn aus Gier zu lange stehen. Dann packte er an, konnte ihn aber nicht heben. Er griff hinein und spürte nur kaltes Wasser. Ein Grauen überkam ihn und er lief weg. Als ihn die Bergmänner am Tag des heiligen Johannes in seiner Hütte besuchten, erkannten sie ihn nicht wieder. Sein Haar ergraute, Schüttelfrost packte ihn und er trottelte nur noch. In einer Woche brachten sie ihn in schwarzen, feierlichen Anzügen zum Friedhof und verabschiedeten sich von ihm mit dem bergmännischen: “Glück Auf!”.

Janez Jalen

Mangan-bergwerke auf Begunjščica

Die Förderung von Manganerz auf den Hängen von Begunjščica reicht in den Beginn des 19. Jahrhunderts zurück. Zuert wurde das Erz im Winter mit Handschlitten und im Sommer auf engen Wegen mit einachsigen Wagen, die keine Hinterräder hatten, befördert. Der Hinterteil des Wagens schleifte am Boden und bremste somit den Wagen. Im Tal wurde das Erz auf gewöhnliche Wagen umgeladen und zu den Hammerwerken in der Region Gorenjska gefahren. Das Manganerz war für die Hammerwerksarbeiter wichtig, weil die Manganverbindungen Roheisen entschwefeln und so eine elastische Legierung möglich machen.

Mit der Entdeckung eines neuen Verfahrens ist das Bedürfnis nach Manganerz sehr gestiegen. Der technische Direktor der Industriegesellschaft aus Kranj Kranjska Industrijska družba (KID), Lambert von Pantz, gab Manganerz aus Begunjščica dem Gemisch bei der Eisengewinnung dazu. So gelang es der Gesselschaft KID als der weltweit ersten im Hochofen eine Legierung von Eisen und Mangan zu gewinnen. Dieses Ferromangan brachte dem Erfinder und den Hammerwerken auf Javornik Weltruhm. Das Produkt bekam.eine Auszeichnung auf den Weltausstellungen in Wien (1873) und Philadelphia (1876). Bis zur Schließung des Bergwerkreviers im Jahr 1915 wurden auf Begunjščica in den Stollen Florjanov rov, Ferdinandov rov und Maksimiljanov rov 130.000 Tonnen Erz gewonnen, das etwa 30 % Mangan beinhaltete.

Vom links: Mangan Erz aus Bergwerke im Begunjščica | Mit dem Holz unterstützte Bergwerkschacht | Stollen in Mangan-Bergwerke auf Begunjščica

Roblek Berghütte

Die älteste Berghütte unter Begunjščica war die Hütte Tomčeva koča auf der Alm Poljška planina, die 1901 gebaut wurde. Benannt wurde sie nach Blaž Tomc, einem Einheimischen aus Poljče, der seine Hütte dem Alpenverein Radovljica, einer Zweigstelle des Slowenischen Alpenvereins, geschenkt hatte. 1908 baute der Verein unter Mithilfe der Einheimischen eine neue Hütte auf 1.517 m Meereshöhe. Sie erhielt den Namen Vilfanova koča, nach Dr. Janko Vilfan, dem ersten Vorsteher des Alpenvereins Radovljica. Ihrer Lage und Größe nach war sie eher eine Jagdhütte, deshalb entschied sich der Alpenverein eine neue Schützhütte auf Begunjščica zu bauen.

Die neue Berghütte, nach Dr. Hugon Roblek benannt, wurde am 30. Juli 1933 feierlich eröffnet. Die Hütten Roblekova koča und Vilfanova koča wurden im Zweiten Weltkrieg in einem Brand zerstört. Roblekova koča wurde auf altem Grundwerk nach dem Originalplan wieder aufgebaut, Vilfanova koča liegt noch heute in Trümmern.

Hugon Roblek wurde am 27. Dezember 1871 in Radovljica geboren. Nach dem Gymnasium hat er in Wien 1892 das Pharmaziestudium mit dem Magisterium abgeschlossen. Er arbeitete als Leiter und Verwalter von Apotheken in Slowenien, Österreich, in der Schweiz und in Ägypten. 1906 kehrte er heim und eröffnete Apotheken in Bled und Tržič. Im Jahr 1919 verteidigte er als Kämpfer in derTruppe des Generals Rudolf Maister in Podrožca/Rosenbach in Kärnten die nördliche Grenze. Am 19. Juli 1920 verbrannten die italienischen Faschisten das Volkshaus Narodni dom in Triest, das Symbol der slowenischen Bevölkerung. In dieser Nacht übernachtete in dem Gebäude auch Hugon Roblek und versuchte sich vergeblich mit einem Sprung durchs Fenster das Leben zu retten. In seinem Tetsament vermachte er sein ganzes Vermögen dem Slowenischen Alpenverein bzw. seiner Zweigstelle in Radovljica und diese baute mit dem Geld aus seinem Nachlass die Berghütte Roblekov dom.

Vom links: Die Vilfan Hütte auf Begunjščica im Jahr 1910 | Die original Roblek Hütte nach der Eröffnung im Jahr 1933 | dr. Hugon Roblek (1871-1920)

Alm Poljška

Nweideten jährlich etwa 6 Pferde vier Wochen, 25 Kühe acht Wochen und 200 Schafe von zehn bis zwölf Wochen. Die Weiden der 134 Hektar großen Alm, die sich einst bis zum Berg Veliki vrh erstreckte, sind heutzutage überwiegend mit Wald überwachsen. Die geräumige Almhütte wurde 1933 gebaut und wegen einer Brandstiftung im Jahr 1944 zerstört. Nach dem Krieg wurde sie in ursprünglicher Form wieder aufgebaut.

Vom links: Neueröffnung von dem Poljška planina Alm in 1932, im Hintergrund die Tomc Hütte | Schaf

Alm Planinca

Die Alm Planinca (ehemalige Lambergerjeva planina) war ursprünglich im Besitz der Herrschaft Kamen und der Burg von Begunje. Seit 1924 ist sie im Miteigentum von 44 Bauern aus Begunje. Auf der Alm, die eine charakteristische Lage auf dem Bergrücken hat, weideten einst 25 bis 40 Kühe acht Wochen und 150 Schafe von zehn bis zwölf Wochen. Überwiegend handelte es sich um männliche Tiere und Kälber. Unter ihnen waren nur wenige Milchkühe – nur so viele, dass sie auch auf der Alm Milch hatten. Eine wichtige Erwerbsquelle für die Alm war auch die Verpachtung der Jagd. Die überwachsenen Mauern neben der heutigen Hütte sind die Überbleibsel des sog. “Berghotels”, einer herrlichen Hirten- und Jagdhütte, die im Zweiten Weltkrieg niedergebrannt wurde.

Einheimische vor dem »Berghotel« auf Planinca Alm um Jahr 1930


Das Mähen der Bergwiesen auf Begunjščica
Unter allen Bergen in den Karawanken war Begunjščica ganz besonders fürs Mähen bekannt. Die Mäher (snoseki) aus Begunje mähten mit Klettereisen auf den Füßen alle Hänge bis zur Bergspitze. Das Heu aus privaten Bergwiesen sowie auch gemeinsamen Wiesen harkten die Frauen hinunter bis zu den Heuböden. Dabei waren sie gewöhnlich barfuß, damit sie bei der Arbeit nicht abrutschten. Das getrocknete Heu wurde um einen 3 bis 4 Meter hohen Mast kreisformig in Feime aufgesetzt; die unterste Schicht war aus Zweigen. Das Heu wurde dann gut zusammengepresst und die Feime so geharkt, dass bei Regenfällen das Wasser abfließen konnte. Nach dem ersten Schneefall wurde das Heu in 180 Kilo schwere Bündel zusammengebunden und auf trockenen Ästen bis zu einem Schlitten und dann ins Tal gebracht.

Kartographischen Karte
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